Über unsere Gemeinde

Wer sind wir und was macht uns aus? Zu wem und was bekennen wir uns und woran glauben wir? Erfahre hier mehr darüber!

Unsere Mission & Vision

Unsere Mission ist es, Menschen Gott bekannt zu machen.

Als Jesus nach seinem Tod und seiner Auferstehung in den Himmel fuhr, hinterließ er seinen Jüngern einen Auftrag: »Geht in die ganze Welt und verkündet der ganzen Schöpfung das Evangelium! Diesen Auftrag an seine Jünger verstehen wir heute auch als unseren Auftrag – der ganzen Welt die gute Nachricht, das Evangelium von Jesus Christus – zu verkünden.

Mission & Zweck

Neben unserer Arbeit vor Ort in unserer Heimatstadt Neuwied am Rhein unterstützen wir auch von uns ausgesandte Missionare in Mexiko bei der Verbreitung des Evangeliums. Des Weiteren fördern und unterstützen wir auch externe Missionare und Hilfswerke weltweit bei dem Auftrag, das Evangelium – die gute Nachricht – in der Welt zu verbreiten.
Gottes erfahrene Liebe zu uns ist unser Antrieb und unsere Motivation allen Menschen diese Liebe bekannt zu machen.

Neue Hoffnung zwischen Flut und Schrecken

von Rudi Dircksen

Denn ich weiß, was für Gedanken ich über euch habe, spricht der Herr, Gedanken des Friedens und nicht des Unheils, um euch eine Zukunft und eine Hoffnung zu geben.
Jer. 29.11

Es war ein gewöhnlicher Mittwoch, an dem es viel zu tun gab. Es hat viel geregnet wie auch schon die Tage zuvor. Nur hatte der Regen an diesem Tag gebietsweise immer mehr zugenommen und gerade im Ahrtal wurde dies in der darauffolgenden Nacht zur Tragödie. Ich hatte gerade zu der Zeit eine Baustelle nicht weit davon entfernt. Doch ich ahnte nicht, dass die darauffolgende Nacht für viele ein großes Unglück oder sogar den Tod bedeuten würde. Am Donnerstag hörte ich aus den Nachrichten, dass das Ahrtal überschwemmt, viele Menschen bei dem Unglück ertrunken und viele Häuser zerstört und weggerissen worden seien. Durch meine eigene Arbeit, viele Sorgen und den oft selbst produzierte Stress ließen mich die Geschehnisse damals ehrlich gesagt kalt. Es passiert ja so vieles in der Welt, dass ich ganz normal weiter machte ohne den Ereignissen weiter Beachtung zu schenken.

Der Freitag kam und ich arbeitete wieder in der Nähe des Flutgebietes. Dort hörte und sah ich Sirenen und in dem Moment verstand ich, dass irgendetwas passiert sein muss.

An dem Tag bekam ich einige Anrufe. Es kam bei vielen die Frage auf, ob wir als Gemeinde im Ahrtal helfen sollen.

Helfen? Wir? Hier vor der eigenen Tür? Ich habe es nicht zusammenbringen können. Was sollen wir machen und warum wir?

Nachmittags fuhr ich nach Hause und habe mich darüber geärgert, dass ich nicht wie gewöhnlich durch die Straßen kam. Überall waren massenhaft Sperrungen, Polizisten, Feuerwehr und Leute vom THW. Fehlende Straßen, panische Gesichter und Menschen, die von unten bis oben voller Schlamm waren, brachten mich schließlich zum Nachdenken.

Ich fuhr nach Hause, holte meine Stiefel und machte mich wieder auf den Weg in das Flutgebiet. In Sinzig stellte ich mein Auto ab und lief einfach planlos durch die Straßen. In den Häusern fehlten fast überall die Fenster und Türen, Häuser waren voller Schlamm, Menschen warfen ihren komplett schlammigen Haushalt aus den Häusern und Brücken waren eingestürzt oder ganz weggeschwemmt worden. Ich lief durch die Straßen und merkte, dass der Schlamm mir sogar von oben rein in die Stiefel lief. Die Szenen, die ich sah, waren furchtbar. So etwas hatte ich noch nie zuvor gesehen. Langsam fing ich an zu verstehen, dass vor unserer Haustür tatsächlich etwas schlimmes passiert war. Ich sah wie sich ein altes Ehepaar abmühte und fragte, ob sie Hilfe bräuchten. Mit großen Augen schaute mich diese Frau an und sagte: „JA“. Die Frage war eigentlich überflüssig. Bei solch einer Katastrophe stellen sich viele Menschen, auch Christen, die Frage, ob es wirklich Gedanken des Frieden sind, die Gott über uns hat.

Wir riefen die Gemeinde am Freitag Abend, den 16.07., zum Helfen auf. Am Samstag kamen auch tatsächlich viele zusammen und wir fuhren nach Sinzig. Der Anhänger war bepackt mit Schaufeln, Eimern und später auch Schubkarren und verschiedenen Werkzeugen, die wir uns nach und nach zugelegt haben. Seitdem fuhren wir täglich ins Ahrtal und halfen wo wir konnten.

Ich lernte in dieser Zeit viele verschiedene Menschen kennen. Für jede Begegnung bin ich Gott dankbar. Er hat mir jeden Tag aufs Neue gezeigt, dass er für uns sorgen kann. Vieles klappte auf Anhieb. Kam ein Problem auf, so kam aus heiterem Himmel zum Beispiel der lösende Anruf. Unbekannte riefen mich an und wollten helfen die Probleme zu lösen. Es hat so viele Wunder gegeben. Am Ende eines jeden Tages konnte ich unserem himmlischen Vater von Herzen danken, dass Er Gelingen geschenkt hat.

Wir haben in drei Seniorenheimen helfen dürfen, in denen wir auch schon zu einem Dank-Gottesdienst eingeladen worden sind.

Viele Privathäuser wurden vom Schlamm befreit, Putz und Estrich wurden abgeschlagen und viele der Häuser wurden auch bereits gesäubert.

Wir helfen außerdem in drei Küchen aus. In der Küche in Walporzheim arbeiten wir in einem Schichtsystem von je 4 Helfern, die morgens und 4, die nachmittags anfangen.

Vor kurzem haben wir auch angefangen Waschmaschinen und Kühlschränke zu verteilen, was von den Menschen ebenfalls mit Freuden angenommen wird.

Seit drei Wochen gehen wir zudem durch die Straßen und singen am Sonntagabend geistliche Lieder, verteilen Bibeln und versuchen hier und da ein Gespräch zu führen.

Ich persönlich habe in Deutschland dem Wort Gottes gegenüber noch nie solch eine Offenheit erlebt. Mit diesem Blick auf die Situation sind es vielleicht doch Gedanken des Friedens, die Gott über uns hat.

Unser Glaube und Bekenntnis.

Als Christen glauben wir an Gott, den Vater, an Christus Jesus, seinen Sohn und an den Heiligen Geist – an den Dreieinen Gott.
Nachfolgend unser detailliertes Bekenntnis.

Wir bekennen uns

zur Allmacht und Gnade Gottes, des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes in Schöpfung, Offenbarung, Erlösung, Endgericht und Vollendung.

zur göttlichen Inspiration der Heiligen Schrift, ihrer völligen Zuverlässigkeit und höchsten Autorität in allen Fragen des Glaubens und der Lebensführung.

zur völligen Sündhaftigkeit und Schuld des gefallenen Menschen, die ihn Gottes Zorn und Verdammnis aussetzen.

zum stellvertretenden Opfer des menschgewordenen Gottessohnes als einziger und allgenugsamer Grundlage der Erlösung von der Schuld und Macht der Sünde und ihren Folgen, zur Rechtfertigung des Sünders allein durch die Gnade Gottes aufgrund des Glaubens an Jesus Christus, der gekreuzigt wurde und von den Toten auferstanden ist.

zum Werk des Heiligen Geistes, welcher Bekehrung und Wiedergeburt des Menschen bewirkt, im Gläubigen wohnt und ihn zur Heiligung befähigt.

zum Priestertum aller Gläubigen, die die weltweite Gemeinde bilden, den Leib, dessen Haupt Christus ist, und die durch seinen Befehl zur Verkündigung des Evangeliums in aller Welt verpflichtet ist.

zur Erwartung der persönlichen, sichtbaren Wiederkunft des Herrn Jesus Christus in Macht und Herrlichkeit; zum Fortleben der von Gott gegebenen Personalität des Menschen; zur Auferstehung des Leibes zum Gericht und zum ewigen Leben der Erlösten in Herrlichkeit.

Unsere Gemeinde

Auszug aus der Gemeindegeschichte

Im Jahr 1977 gründeten 34 Personen die Mennonitengemeinde Neuwied e.V. Durch die Immigration vieler gläubiger Aussiedler in den Folgejahren wurde 1988 ein eigenes Gemeindehaus in Neuwied errichtet. Da die Gemeinde bis 1993 auf über 400 Mitglieder anwuchs, entschloss man sich in Rengsdorf ein zweites Gemeindehaus einzurichten. 1996 wurde dieses Vorhaben zunächst in einem ehemaligen Hotel realisiert. Aufgrund weiteren Wachstums wurde 2004 eine dritte Zweigstelle in Neuwied-Irlich errichtet und 2010 entschloss sich die Gemeinde in Rengsdorf einen zweckmäßigeren Neubau anzufertigen. Seit dem Jahr 2019 organisieren sich die Zweigstellen in eigenständigen Vereinen. Derzeit umfassen die Gemeinden zusammen ca. 600 Mitglieder und betreut zusätzlich ca. 300 Kinder und Jugendliche.

Ursprung von Gemeinde.

Evangelische Freikirche.

Kennzeichen einer christlichen Gemeinde.

Ursprung von Gemeinde

Jesus Christus, der Sohn Gottes, kam als Kind auf die Erde um uns Menschen den Weg zum Vater zu eröffnen. Er liebt uns Menschen so sehr, dass er sich nicht davor scheute, unsere Schuld vor Gott und die damit verbundene Strafe auf sich zu nehmen. Doch die Strafe für Schuld ist der Tod und selbst davor schreckte Jesus nicht zurück und starb für uns am Kreuz. Den Rechtsforderungen Gottes wurde damit genüge getan, und so verschafft Jesus allen, die an ihn glauben, Frieden mit Gott, dem Vater. Dies bildet die Grundlage für ein vollständig verändertes Leben. Zudem wird jeder, der ein klares Bekenntnis von seinem persönlichen Glauben an Jesus Christus ablegt, von Jesus in seine Gemeinschaft gerufen. Diese Gemeinschaft hat er selber begründet, ist ihr Leiter und schenkt dieser auch seine größte Aufmerksamkeit und Wertschätzung. Die Gemeinde Jesu Christi hat deshalb auch die Zusage, dass sie durch nichts zerstört werden kann. Als örtliche Gemeinde bilden wir einen Teil dieser weltweiten Gemeinde Jesu Christi. Deshalb fühlen wir uns mit allen wiedergeborenen Christen im Geiste verbunden.

Kennzeichen einer christlichen Gemeinde

Als Gemeinde Jesu Christi konzentrieren wir uns sowohl in der Verkündigung als auch in der Anbetung auf unseren HERRN und Heiland Jesus Christus. Als Gemeinde Jesu Christi sind wir geprägt von unserer Einheit, die insbesondere auf der gleichen Erfahrung der Sündenvergebung beruht. Geeint sind wir auch durch den Heiligen Geist, der uns zu einem aufrichtigen Leben anleitet und mit seiner Kraft ausrüstet. Geeint sind wir durch die Hoffnung, dass uns der himmlische Vater nach dem Tod zu einem ewigen Leben in seiner Gegenwart auferstehen lassen wird. Als Gemeinde Jesu Christi orientieren wir uns am Vorbild Jesu. Sein bedingungsloser Gehorsam dem Vater gegenüber, sein liebevoller Blick für die Nöte der Mitmenschen und sein herzlicher Aufruf sich Gott zuzuwenden, spornen uns zur Nachahmung an. Als Gemeinde Jesu Christi können wir nur im Zusammenwirken aller Gläubigen unserem Zweck entsprechen. Dazu bringt sich jeder Gläubige, mit den von Christus verliehenen Gaben, zum Wohle der Gemeinde ein. In gegenseitiger Verantwortung, ermutigen wir uns zur Treue und zur Hingabe gegenüber unserem HERRN, indem wir für einander beten und uns gegenseitig im Wort Gottes unterweisen.

Wofür steht „Evangelische Freikirche“?

Evangelisch Dieser Begriff charakterisiert unseren Glauben als allein auf der Bibel beruhend und somit als reformatorisch. Die Reformation, mit ihren umwälzenden Erneuerungen innerhalb der damaligen Kirche, wird lediglich mit Martin Luther in Verbindung gebracht, obwohl sich parallel zwei weitere reformatorische Flügel mit gleichen Glaubenskernpunkten etablierten. Neben Luther setzten sich Johannes Calvin und auch die sogenannten „Täufer“ für die unverfälschte biblische Lehre ein, wonach Gott denen das Seelenheil aus reiner Gnade schenkt, die einen demütigen Glauben haben. Darüber hinaus sind die „Täufer“ von der Suche nach einem aufrichtigen Glauben, der Frucht bringt und einer Frömmigkeit, die das gesamte Leben nach den biblischen Maßstäben verändert, geprägt. Den ursprünglichen Schmähtitel „Täufer“ erhielt die Bewegung durch ihr Eintreten für die Erwachsenentaufe als öffentliches Glaubensbekenntnis. Später hat man sich nach einem bedeutenden Gemeindeleiter (Menno Simons) zu Mennoniten umbenannt.

Freikirche Die Täufer gründeten auch die erste Freikirche in der Geschichte, indem sie zum einen organisatorisch und finanziell von den Volkskirchen unabhängig blieben und sich zum anderen, im Gegensatz zu Luther und Calvin, für eine strikte Trennung von Kirche und Staat einsetzten. Dies führte aber auch zu massiven Verfolgungen. Ausnahmen bildeten nur einzelne Städte, darunter auch Neuwied, wo sich Mennoniten bereits kurz nach der Stadtgründung niederlassen durften. Viele verfolgte Gläubige folgten im 18. Jahrhundert einer Einladung der russischen Zarin Katharina und errichteten in der heutigen Ukraine eigenständige Kolonien, in denen man sich die nationale Identität erhielt. Viele von den im 20 Jahrhundert zurückgekehrten sogenannten Aussiedlern waren Mennoniten und prägen heute weithin das Bild dieser Freikirche.

1. Korinther 3,11

Denn einen anderen Grund kann niemand legen außer dem, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus.

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